breathing bones english - deutsch
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Die meisten Asanas mit Tiernamen haben einen Bezug zu Landtieren. Schade eigentlich, dass wir die Empfindungswelt unserer Ahnen mit den Fischleibern so weit hinter uns gelassen haben, denn ein Ausflug in die Tiefen des Ozeans und weit zurück in der Evolution lohnt sich allemal. Ausgehend von der wundersam wabernden Zwerchfellatmung („jellyfish breath“) lassen wir uns Tentakel wachsen, erkunden die Durchlässigkeit der Wirbelkette, die von einer senkrecht oder waagrecht stehenden Schwanzflosse ausgeht und dergleichen mehr. 


Das ungewohnte Eintauchen in die Leiblichkeit diverser Wasserlebewesen regt unsere Körpersinne an, starre Bewegungsmuster und festgehaltene Energie in Armen und Beinen (oft korrespondierend mit starren Denkmustern und Weltbildern) wieder ins Fließen zu bringen. Ist das in Zeiten des allgemeinen Wandels nicht bitter notwendig? Im besten Fall landen wir in einem „deep flow“, in dem das Tun im Hier und Jetzt die gesamte Kapazität des Bewusstseins ausfüllt, sich die Zeitwahrnehmung verändert und sich ein ungeahntes Freiheits-und Wonnegefühl einstellen mag. Zum Ausklang des Abends (der sich aber auch wie ein Neubeginn anfühlen kann!) wird das Studio zum Aquarium, wir löschen das Studiolicht und überlassen uns zum Sound von Unterwassergeräuschen der Dunkelheit, um mit wacher Intuition in freie Bewegung einzutauchen. Und dafür nehmen wir uns so viel Zeit, wie es uns gefällt:)